Die ÖNORM A 2063:2015 normiert den Austausch von elektronischen Daten für die Phasen der Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung (AVA). Diese ÖNORM wurde am 15.3.2021 durch die neue ÖNORM 2063:2021 abgelöst. Die neue Norm gliedert sich in zwei Teile.

Der erste Teil beschreibt die Datenformate für den Austausch im Rahmen des AVA-Prozesses und behandelt die Leistungsbeschreibung, das Leistungsverzeichnis und die Abrechnung. In diesem Teil wurden Ergänzungen zur alten ÖNORM vorgenommen, darunter wurden beispielsweise die Möglichkeiten geschaffen, noch nicht beauftragte Positionen eines Zusatz-Angebotes in eine Prüfrechnung aufzunehmen und die Möglichkeit bei Abschlagszahlungen nach der ÖNORM B 2110 Rechnungen ohne Aufmaßblätter auszutauschen.

Eine wesentliche Neuerung zur alten ÖNORM ergibt sich aus Teil 2 der neuen ÖNORM. Dieser beschreibt die Datenstrukturen des AVA-Prozesses mit der Planungsmethode des Building Information Modeling (BIM) auf Grundlage der ÖNORM 6241-2 und ISO 16739-1:2018. Das bedeutet, dass Daten aus dem Leistungsverzeichnis mit Daten eines BIM-Models zusammengeführt werden können. Für diese Datenzusammenführung müssen die Datenstrukturen, Datenformate und Inhalte der unterschiedlichen Softwareanwendungen einheitlich sein. Durch die neue ÖNORM wurde ein Standard geschaffen, mit dem das nun möglich ist. Damit ist die ÖNORM A 2063-2:2021 die erste Lösung, die einen offenen und softwareneutralen Austausch von elektronischen Daten für den AVA-Prozess nach der BIM-Methode ermöglicht. Vor dem Hintergrund, dass ein BIM-Model nicht lediglich auf eine 3D-Zeichnung reduziert ist, sondern unter anderem auch genaue Informationen über Gewicht, Maße, Inhaltsstoffe, Herstellerinformationen und Kosten bietet und dabei den gesamten Lebenszyklus von der Vorplanung bis zum Rückbau digital abbildet, ist ein einheitlicher Standard für einen softwareneutralen Datenaustausch und eine Datenzusammenführung gewährleistet.

Link zur ÖNORM A 2063:2021 im Austrian Standards Shop